85 Jahre Feuerwehr Niederweidbach

Nach 2 größeren Scheunenbränden im Jahr 1932 machten sich die Bürger von Niederweidbach Gedanken über eine Freiwillige Feuerwehr.

Sie gründeten am 1. Februar 1933 die Freiwillige Feuerwehr Niederweidbach.

Nach Beschluss des Verbandsausschusses des Nassauischen Feuerwehrverbandes vom 15. April 1933 wurde die Freiwillige Feuerwehr Niederweidbach (Kreis Biedenkopf) im gleichnamigen Verband aufgenommen.

Die Anzugsordnung der damaligen Kameraden war damals noch nicht organisiert.

Die Wehr führte zunächst nur ein bescheidenes Dasein. Als Provisorium mußte sie sich auch in den Kriegsjahren verstehen, wo sie den vorgeschriebenen Charakter einer Plichtfeuerwehr verkörperte.

In den 50 er Jahren ging es mit der Wehr langsam bergauf, obgleich die Mittel zur Brandbekämpfung immer noch recht beschränkt waren.

Um 1960 wurden dann die ersten einheitlichen Arbeitsanzüge angeschafft.

Erst in den Jahren 1966 – 1968 erfuhr der Brandschutz in Niederweidbach dann eine beträchtliche Verbesserung. Die Gemeinde stellte der Wehr eine 2. Zisterne und ein neues Gerätehaus zur Verfügung und schaffte ein neues Löschfahrzeug ( LF8 ) an.

1972 wurde erstmals eine Jugendfeuerwehr gegründet.

Der technische Fortschritt im Bauwesen und der rasante Anstieg des Straßenverkehrs, stellte die Wehr vor neue Herausforderungen. Dringend erforderlich wurden Atemschutz, Feuerschutzkleidung und technisches Gerät zum Einsatz bei Verkehrsunfällen.

Das 1980 von der Gemeinde angeschaffte TLF 16/25 Fahrzeug besaß alle diese benötigten Voraussetzungen.

1981 ereignete sich, abgesehen von vielen dramatischen Einsätzen bei Verkehrsunfällen, ein Flugzeugabsturz, bei dem 4 Personen ihr Leben ließen. Unter ihnen befand sich auch der Formel-1 Rennfahrer Harald Ertel.

Daraufhin wurde erstmalig hydraulisches Rettungsgerät in Niederweidbach angeschafft.

In 1985 wurden die Kameraden erstmals mit einer Schutzkleidung ausgestattet.

Einer der spektakulärsten Einsätze fand im Jahr 1995 statt. Bei der Fa. Neukircher in der Industriestraße brannte es. Dies war der größte Einsatz den die Niederweidbacher Wehr bis dato hatte.

1999 vergrößerte sich der Fuhrpark der Weidbacher Wehr um ein Katastrophenschutzfahrzeug vom Typ LF 16, das vom Bund bereitgestellt wurde.

Nach einem Brand im Gerätehaus im Dezember 2001 war klar, das ein neues Domizil für die Feuerwehr her musste.

Die Gemeinde konnte, durch vorziehen von Zuschußgeldern des Landes sowie Sonderleistungen aus dem Ausgleichsstocks des Kreises, in 2002 die Finanzierung des Neubau sicherstellen und in die Bauphase eintreten. In 2003 wurde dann das neue Gerätehaus provisorisch bezogen.

Seit 2007 ist noch ein ganz neues Aufgabengebiet der Feuerwehr hinzugekommen. Für den Aartalsee wurde ein Rettungsboot RTB1 in Dienst gestellt.

Pünktlich zum 75-Jährigen Bestehen der Feuerwehr ging der ELW 1 in den Ruhestand. Aus Vereins- und Gemeindemitteln wurde ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) beschafft.

Zwei Jahre später, im Sommer 2010, ging das 1980 beschaffte TLF 16/25 altersbedingt in den Ruhestand.  Dafür hat die Niederweidbacher Wehr ein HLF 20/16 bekommen. Dieses Fahrzeug ist zum großen Teil auf die technische Hilfeleistung ausgelegt, aber auch der Löscheinsatz kommt nicht zu kurz.

Heute besitzen die Kameraden der Einsatzabteilung eine Feuerschutzbekleidung (ugs. Nomex-Kleidung) die gegen Hitze und Verbrennung schützt und entsprechendes Gerät (Atemschutztechnik) um gegen Rauch und giftige Dämpfe gewappnet zu sein.

2014 durfte die Feuerwehr Niederweidbach sich über ein neues LF 10 KatS freuen. Das LF 16 TS ging altersbedingt in den Ruhestand.
Durch Fördermittel vom Land und Mittel von der Gemeinde konnte das
LF 10 KatS beschafft werden. Das LF 10 KatS ist für den Brandeinsatz und den überörtlichen (Katastrophenschutz-) Einsatz z. B. bei Hochwasser ausgelegt. Es ist Teil des Löschzuges 12, der gemeinsam durch die Gemeinde Hohenahr und Gemeinde Bischoffen gestellt wird.

Ab 2015 wurde in Niederweidbach auch ein Fahrzeug der IUK-Gruppe des Lahn Dill Kreis stationiert.
Der GW-IuK (Gerätewagen Information und Kommunikation) bildet mit dem in Sinn stationierten ELW2 die IuK-Gruppe Lahn-Dill.

 

Wehrführer:
1933 – 1944 Wilhelm Hengst
1944 – 1948 Hermann Schmidt
1948 – 1955 Robert Koob
1955 – 1972 Karl Jüngst
1972 – 1984 Wilfried Koob
1984 – 1989 Gerhard Roth
1989 – 1994 Klaus Rink
1994 – 2002 Harry Schmidt
2002 – 2009 Thomas Morbitzer
2009 – heute Patrick Groos